Die neuen Sanktionen

Am 11. September verhängte die EU weitere Sanktionen gegen russische Unternehmen und Einzelpersonen, obgleich sich Kiew und die Separatisten zuvor auf eine Waffenruhe geeinigt hatten.
EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy teilte mit, die Strafmaßnahmen könnten aufgehoben werden, falls die Waffenruhe in der Ostukraine halte. Brüssel sieht die Verantwortung für die Beibehaltung des Waffenstillstands nur auf der Seite der bewaffneten Gegner Kiews. Die EU lädt die eine Konfliktpartei (Kiew) dazu ein, es mit dem Waffenstillstand unter Umständen nicht so genau nehmen zu müssen.

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Was will Russland?

Dem Kreml ist spätestens seit dem Machtwechsel in Kiew Ende Februar bewusst, dass die Ukraine dem aus Kasachstan, Russland und Weißrussland gebildeten Zollverbund nicht beitreten wird. Dies war bis zum Machtwechsel in Kiew Ende Februar das russische Ziel, aber meines Erachtens immer eine Illusion. (S. meine Blogbeiträge vom Frühjahr 2013
http://www.cwipperfuerth.de/2013/03/die-ukraine-vor-einer-ausenpolitischen-richtungsentscheidung-teil-1/; http://www.cwipperfuerth.de/2013/04/die-ukraine-vor-einer-ausenpolitischen-richtungsentscheidung-teil-2/)
Russland ist bewusst, dass die Ukraine ihre Zukunft mit Sicherheit nicht mehr überwiegend im Osten suchen wird.

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Ukrainekrise – einseitige Stellungnahmen vermeiden!

Internationale Konflikte ähneln nur sehr selten dem Setting, das wir aus „Rotkäppchen und dem bösen Wolf“ kennen. Die eine Seite wäre angeblich „gut und unschuldig“, die andere hingegen „böse und berechnend“. Aber genau diesen Eindruck erweckt ein Großteil der Berichterstattung. Diese Schwarz-Weiß-Holzschnitte sind eine Beleidigung der Vernunft und widersprechen menschlicher Erfahrung.
Bei Konflikten innerhalb eines anderen Landes sollten wir uns nur in wenigen Ausnahmefällen auf eine Seite schlagen. Und zwar aus folgenden Gründen: Zum einen ist unser Lieblingsakteur vielleicht gar nicht so „gut“.

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Ende August: Kiew in der Defensive

Am 2. Juli begannen die Truppen Kiews eine Offensive in der Ostukraine. In den folgenden Wochen drängten sie die Separatisten weit zurück. Die folgende Karte zeigt die Situation (aus Kiewer Sicht) am 2. August.
Folie1
Mitte August schien der militärische Sieg Kiews möglicherweise nur noch eine Frage von Tagen zu sein. Das Vorrücken der Einheiten Kiews kam jedoch ins Stocken, und am 26. August gaben die Separatisten sogar bekannt, tausende ukrainische Soldaten sowie Milizionäre,

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Erfahrungen deutscher Monteure in Russland und der Ukraine: Ein Gastbeitrag aus Russland

Der erste Beitrag des mir gut bekannten russischen Autoren dieses Textes erschien vor einigen Tagen, nun folgt ein weiterer Beitrag.

Deutsche Monteure klagen oft: „Wenn junge Kollegen an russischen Baustellen zum ersten oder zweiten Mal mit einheimischen Kollegen kooperieren müssen, beklagen sie sich oft über permanente Missverständnisse mit den Gastgebern und das Scheitern jeder aufrichtigen Versuche, russische Logik und russisches Handeln nachzuvollziehen. Ein ehrlicher deutscher Techniker muss mehrere Jahr in Russland tätig sein und mehrere Montagen abschließen,

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Der Kaukasuskrieg von 2008

Dieser Krieg führte zu der schwersten Krise der westlich-russischen Beziehungen seit dem Ende der Sowjetunion. Er gilt häufig als Beispiel und Beleg für eine imperiale Politik des Kremls, erst recht seit dem aktuellen Konflikt um die Ukraine. Wenn Sie an ausführlichen Informationen über die Hintergründe und den Verlauf des Kriegs sowie die Motive der Akteure interessiert sind, so kann ich Ihnen meine Blogbeiträge vom vergangenen Sommer empfehlen (s. die unten stehenden Links). Es ist, denke ich,

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