Hoch interessante internationale Untersuchung

In Deutschland, Russland und fünf weiteren europäischen Ländern wurde zu Identität und Sicherheitsgefahren gefragt.

Auftraggeber der Studie ist die Friedrich Ebert-Stiftung (FES). Schauen wir uns die Ergebnisse an:

In Deutschland oder etwa Polen versteht sich die Antwort im Grunde von selbst. Anders verhält es sich im Falle Russlands und in abgeschwächtem Maße der Ukraine. Man könnte die Ansicht vertreten, beide Länder seien nicht Teile eines europäischen, sondern eines eurasischen Kulturraums. Gleichwohl sehen überwältigende Mehrheiten ihre Länder als Teil Europas.

In Russland und der Ukraine befürwortet eine etwa ebenso breite Mehrheit wie in den EU-Ländern ein engeres Zusammenwachsen.

In den orthodoxen Ländern Serbien, Russland und der Ukraine will eine deutliche Mehrheit aber ein engeres Zusammenwachsen, um die eigene Kultur zu schützen. Dies gilt in abgeschwächtem Maße auch für Deutschland.

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern waren bislang geringer, als man vielleicht erwarten könnte. Nun jedoch werden sie geradezu gewaltig:

Etwa in Polen, aber auch in Russland sind deutliche Mehrheiten der Überzeugung, ihr Land besitze nicht den Status, der ihm zukommt. Man fühlt sich zu Unrecht nicht hinreichend geachtet und beachtet.

Geradezu sensationell sind die Ergebnisse folgender Frage:

Selbst in Polen ist fast die Hälfte der Bevölkerung der Ansicht, dass eine weitere Ostausdehnung der NATO die europäische Sicherheit gefährden würde. Anwärter sind Georgien und die Ukraine.

50% der befragten Deutschen halten die USA für eine Sicherheitsgefahr, Russland nur 33%.

Auch in Lettland und Polen befürworten Mehrheiten eine engere Zusammenarbeit ihrer Länder mit Russland.

Ich fürchte, Ukrainer und Russen schätzen die Kriegsgefahr realistischer ein als die Deutschen

Einen Angriff Russlands auf NATO-Gebiet, etwa im Baltikum, wird es nicht geben, ebenso wenig einen der NATO auf Russland, etwa im Gebiet Kaliningrad. Die Lage in der Ostukraine aber bleibt explosiv.

 

Quellen der Folien:

  1. https://www.fes-vienna.org/e/new-publication-security-radar-2019-wake-up-call-for-europe/ S. 10
  2. Ebd., S. 10
  3. Ebd., S. 11
  4. Ebd., S. 21
  5. Ebd., S. 23
  6. Ebd., S. 24
  7. Ebd., S. 24
  8. Ebd., S. 31
  9. Ebd., S. 56